17 Mai 2013

Meerschweinchen!

... oder auch: Schnegge die 2.

Gestern nach der OP ging es Schnegge natürlich rotzschlecht. Sie ist mir fast wegkollabiert, hatte Schmerzen, konnte nicht liegen, hing halbtot in ihrem Kuschelsack und lies das obligatorische Päppeln am Abend stoisch über sich ergehen. Rund um ihren Kuschelsack lagen viele kleine Gemüsestückchen, alle Sorten die möglich sind, dazu alles was unsere Wiese her gibt (und das ist um diese Jahreszeit viel), dazu Erbsenflocken, Sonnenblumenkerne, sogar Haferflocken, teures Heu - aber nichts wurde angerührt.


Damit ihr die anderen nichts weg fressen und sie sich von der Narkose ganz erholen kann, hatte ich ihr einen Teil des Geheges abgetrennt, denn ich bin ja schon irgendwie der Ansicht, so ein Tier, dessen ganzer Bauch aufgeschnitten wurde, bräuchte Ruhe. Heute Morgen nach dem Schmerzmittel fand sie das Päppeln schon gar nicht mehr gut, alleine fressen ging aber sooooo gaaaaar nicht und überhaupt - eigentlich wollte sie doch lieber sterben. Totale Selbstaufgabe. Ich habe dann das große Gehege geputzt, Gemüseberge rein und dann das Kind wieder zu ihren Kollegen gesetzt - und nun kommt eben das, was ich an Meerschweinchen total faszinierend finde: Das kranke Tierchen wackelte los (sie ist echt noch wackelig auf den Beinen), schaute sich ein wenig um, fing dabei an zu quatschen "muig muig muig - was soviel heißt wie: "das kenn ich doch alles schon" und dann traf sie auf Donna. Die wagte es, Schnegge ein bisschen freundlich begrüßend im Gesicht zu beschnüffeln, woraufhin sich Schnegge unheimlich aufregte, das Fell sträubte, Zähne klapperte, Donna in die Flucht schlug und unmissverständlich klar machte, dass sie allein gelassen zu werden wünscht. Als Donna dann weg lief, tappste Schnegge direkt auf den nächsten Salatberg zu und fing an zu fressen und zu fressen und zu fressen. Nach einem dann folgendem kurzen Disput mit Flocke, verzog sich Schnegge maulend und aufgeregt in die nächste Ecke, fing an Heu zu fressen und hat dann noch Izzy in den Hintern gebissen. Nun wird sie allein gelassen, sitzt fast genau da, wo ihr Krankengehege war, hat sich einen Kuschelsack erobert und frisst Heu.


Mit anderen Worten: Die kleine Meerschweinchenwelt ist wieder in Ordnung. Schnegge kann allen sagen, dass sie ihre Ruhe haben möchte und das weckt wohl bei Meerschweinchen echt die Lebensgeister.... diese Tiere sind schon ein klein wenig verrückt im Kopf oder? Ich meine, sie war die ganze Zeit in dem Gehege und allein, eigentlich war alles vorher wie nachher - aber nein, wenn ein Schwein sich nicht direkt mit den anderen streiten kann, dann ist die Schweinewelt einfach nicht in Ordnung...Deshalb bin ich ja mittlerweile auch der Ansicht, dass eine lange Quarantäne für kranke Schweine eher nicht so sinnvoll ist. Meist jedenfalls blühten meine kranken schnell wieder auf, wenn sie im Rudel waren (was für mich natürlich voll doof ist, denn ich muss die Lütsche jetzt zum Medikamente geben aus dem Gehege kramen und das ist bei 10 dicht vollgestellten m² auch nicht ganz leicht).

3 Kommentare:

  1. hihi das hast du schön erzählt ^^ Genau so liefs hier auch schon ab. Und wenn nur ne glasscheibe dazwischen ist, ist auch doof. Wenn Schwein nicht zicken kann ist Schwein einfach nicht Schwein ^^ Ich liebe sie dafür hihi

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  2. Finchen&Tinchen3:22 PM

    schöne Geschichte :)
    ich wünsche der Kleinen gute Besserung <3
    weshalb wurde sie denn operiert?

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  3. Genau die gleiche Erfahrung habe ich auch gemacht. Solange ein krankes Meerie alleine sitzt und nicht zu den anderen kann, geben sie sich fast auf.
    Kaum ist das Gitter offen, sieht die Welt ganz anders aus.
    Deshalb lasse ich die Kleinen nur noch getrennt, bis die Narkose ganz weg ist.
    Dann dürfen sie wieder streiten! Aber unsere Gehege sind auch groß genug. Da findet jedes Schweinchen Ruhe, wenn ihm danach ist.

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