Um euch auf mein neues Buch neugierig
zu machen, werde ich in den nächsten Tagen einige Infos zur
Entstehung des Buches veröffentlichen.
Teaser: Making of: Kosmos Handbuch
Meerschweinchen
Fotomodelle
Sind hübsche Wesen auf den Bildern
eines Buches, werten sie jedes Buch sehr auf. Da es sich bei meinem
neuen Buch um ein Meerschweinchenbuch handelt, mussten zumindest die
meisten hübschen Wesen meerschweiniger Natur sein. Das Casting dafür
ging schnell, denn alle Meerschweinchen sind wunderschön, da fällt
die Auswahl leicht. Meine Fotografin kannte einige nette
Meerschweinchenhalter, deren Haustiere sie fotografieren durfte und
auch meine eigenen sechs Plüschwesen wurden als Fotomodelle
rekrutiert.
Auf einigen Bildern musste allerdings
hin und wieder auch ein Tierhalter zu sehen sein. Dieser sollte die
Tiere füttern, Schweinchen TÜV machen oder versuchen sie zu zähmen.
Da wurde es schon problematischer, denn so hübsch jedes
Meerschweinchen auch sein mag, das trifft auf Menschen nicht immer zu
und ich bin leider selbst so ziemlich das Gegenteil von hübsch.
Glücklicherweise kenne ich eine junge, hübsche
Meerschweinchenhalterin und diese – Silke Kreienbrink - lies sich
von mir tatsächlich dazu bequatschen, für mein Buch zusammen mit
meinen Schweinchen zu posieren.
An einem sonnigen Samstag im Spätherbst
2014 war es dann so weit, die Fotografin Heike Schmidt-Röger hatte ihr Ausrüstung
aufgebaut, das Gehege war geputzt, Silke stand bereit, die
Meerschweinchen waren... nirgends zu sehen, da sie den Trubel um ihr
Gehege herum ätzend fanden. Wir drapierten Silke dann dekorativ, gut
ausgeleuchtet und mit Grünfutter in der Hand im Gehege und hofften,
dass sich meine Schweinchen bald zeigen würden, um zu demonstrieren,
wie ein Halter mit den Meerschweinchen Kontakt aufnehmen kann.
Und unsere Hoffnung schwand, da lag sie
nun die hübsche Silke und die Fotografin hielt ihre Kamera mit dem
schweren Objektiv bereit und ich lockte von hinten mit lieben Worten
und der Erbsenflockendose, aber kein Schwein lies sich blicken. Die
plüschigen Wesen saßen unter ihren Etagen und dachten nicht im
Traum daran, sich zu zeigen. Nach einer halben Ewigkeit raschelte es
und Herr Erdmann schaute sich die Lage an, aber leider aus einer sehr
sicheren Distanz. Die mutige Daisy klettere dann über Silkes Beine,
auch nett, aber nicht ganz das Motiv, das wir haben wollten. Es
dauerte noch eine ganze Weile, bis Daisy dann endlich bereit war,
sich Silke auch von Vorne einmal anzuschauen. Nach dieser „Prüfung“
von Silke, ging sie dann seelenruhig zum Grünfutterberg und lies
sich nicht mehr stören. So gelangen die ersten Aufnahmen, von Silke
mit Schwein – und ihr dürft anhand der Bilder selbst entscheiden,
wer von beiden hübscher ist.
Silke und die Schweinchen mussten an dem Tag viel erdulden. Damit die Tiere nicht zu stark gestresst werden, wurden alle Fotos im Gehege gemacht. Also musste sich Silke für den Schweinchen TÜV auch mitten ins Gehege setzen. Da Donnas Fell ohnehin zu lang war, „durfte“ ihr Silke dekorativ Fell und Krallen schneiden. Herr Erdmann hat immer eine schmutzige Perinealtasche, diese wurde von Silke gereinigt – beide fanden das wenig erfreulich. Flocke fand es allerdings gar nicht schlimm zu zeigen wie man gepäppelt wird, für Futter macht sie sowieso alles. Und unser liebes, altes Schneckchen musste so tun, als wäre sie beim Tierarzt. Ja, ich gebe es zu, auch die Tierarztfotos sind nicht echt, wir haben lediglich ein Metalltablett auf die Etage im Gehege gelegt, Silke bekam ein weißes Shirt, Einmalhandschuhe und mein Stethoskop und schon sah es aus, als ob Schnecke beim Tierarzt gequält wird. Das Aufmacherfoto für das Kapitel zum Tierarztbesuch zeigt dann auch eine erbärmlich brüllende Schnecke, die eine Spritze bekommt – könnte man meinen, in Wahrheit zeigt es nur eine Schnecke mit einer Spritze im Fell die gern eine Erbsenflocke haben möchte, welche auf dem Bild nicht zu sehen ist, aber direkt daneben über sie gehalten wird, damit sie brüllt. Ich kann euch versichern, kein Schwein wurde für die Bilder gequält, wir haben alles so kurz wie möglich gemacht und die Tiere haben so viele Leckerchen bekommen, dass sie das kurze hochnehmen und Fotografieren gar nicht so schlimm fanden. Für die meisten Fotos mussten sie ohnehin nichts weiter tun, als das, was sie den ganzen Tag machen: Niedlich aussehen, fressen, schlafen, herum laufen. Nur Silke, ja die wurde gequält, ihr tat hinterher der Rücken weh und sie hatte wirklich zu leiden. Aber zum Trost bekam sie ihre Lieblingskekse – und mein Ehemann hat dabei gelernt, dass Fotomodells gern Jaffa Cakes essen.