18 Mai 2011

Bücher schreiben - ein Kinderspiel

Einen Kleintierratgeber zu schreiben ist nicht schwer... gaaar nicht.

Es fängt alles harmlos an: Erst gibt es eine Idee zu einem Buch. Bei mir ist es fast immer die Gleiche Idee: Bücher, die Laien näher an ihre Tiere heran bringen und dafür Sorgen, dass kleine Heimtiere einfach besser gehalten werden. Ein Konzept wird erstellt, dem Verlag vorgestellt, der findet es normalerweise gut und nimmt es ohne Korrekturen an - und alles ist prima.

Der Verlag gibt das Layout vor und sagt, wie viele Zeichen man schreiben darf. Schon da kommen erste Zweifel auf - wie soll man denn so viel Wissen in so wenig Text quetschen? Aber dann wird fröhlich recherchiert, getippt und bei jedem Satz lange um die Formulierung gerungen.Es soll ja nicht nur informativ sein, die Tierhalter müssen es auch lesen wollen.

Dann ist das Manuskript fertig - und weil man dann doch jede Info irgendwie unter bringen möchte, ist es vieeeel zu lang. In den folgenden Tagen und Wochen wird darum gekämpft, es sinnvoll zu kürzen und es wird geflucht und geflucht und geflucht. Schon jetzt ist klar: genau die Information, die man nun raus nimmt, wird die eine sein, die jemand vermisst, der einem dann eine ein Sterne Bewertung bei Amazon genau dafür rein knallt. Aber es ist nicht zu ändern, mehr Platz ist in so einem Buch nicht.
Wenn man mit dem Kürzen gar nicht weiter kommt und der Text nur noch chaotisch daher kommt, dann geht das Manuskript an meine Lektorin.Wenn diese dann damit fertig ist, ist es nicht wiederzuerkennen. Stimmt nicht ganz, aber ein wenig. Dann wird weiter, aber mit ihr zusammen, um jeden Satz, jeden Inhalt und jedes Wort gekämpft, denn es ist immer noch zu lang und nun fluchen wir beide, weil doch alle Informationen wichtig sind. Irgendwie klappt es dann doch und es passt...

Dann wird tagelang aus den, von der Fotografin gemachten Fotos, die besten ausgesucht. Ein Motiv fehlt einem immer, eins ist nicht ganz so, wie man es gern hätte, aber im Großen und Ganzen: doch, man hat für alles was gefunden und die Bilder sind auch richtig schön....

... es folgt eine Zeit des Wartens, bis das fertig gesetzte Buch zur Endkorrektur kommt und man endlich sieht was man da eigentlich gemacht hat. Bis dahin ist man gequält von Zweifeln: wie wird es aussehen, passt alles zusammen, kommt der Text gut und verständlich rüber?

Und ja, es ist wunderschön... jedenfalls in diesem Fall. Gestern bekam ich mein neues Kaninchenbuch als Ausdruck zugeschickt. Es gefällt mir besser, als ich mir auch nur vorstellen konnte. Es ist Zielgruppengerecht und sieht gut aus. Jetzt muss ich "nur noch" die Bildunterschriften und das Register erstellen, ein paar Kleinigkeiten ausbügeln und in wenigen Monaten wird es erscheinen.

Es ist einfach ein tolles Gefühl so ein fast fertiges Buch zu sehen und es gut zu finden. Ich hoffe, es wird wieder einige Tierhalter davon überzeugen, ihren Tieren ein schönes Zuhause zu geben und sie gut zu halten - dann hat die ganze Arbeit wirklich erst einen Sinn (denn finanziell hat das ganze keinen Sinn - ächt nicht ;)

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