27 Juni 2013

Erinnerungszettel

Aus der Rubrik: Wie kriege ich meinen Mann dazu Dinge zu tun?

Ihr kennt ja schon die diversen Zettelchen die ich meinem Ehemann in sein Lunchpaket stecke, damit er daran denkt mir die Plastikdosen wieder mitzubringen, die er auf der Arbeit hortet:  Dosenwahn und Dosenwahn 2 (neulich kam der noch dazu: Tupperdosensucht bei Geeks). Da mein geliebter Ehemann den Kopf so voll wichtiger Dinge hat, fällt es ihm auch sonst schwer, an profane Altagsdinge zu denken. Selbstverständlich habe ich dafür vollstes Verständnis, immerhin hat so ein Computeradmin den Kopf immer voller Zahlen, Algorithmen und weiteren wichtigen Dingen, die für ein einfaches Mädel aus der Stadt wie mich viel zu hoch sind. Damit er aber trotz der hohen Auslastung seines Geistesapparates hin und wieder auch an profane Dinge denken kann, unterstütze ich ihn auch dort mit Erinnerungszettelchen.

Augenblicklich haben wir Erdbeersaison. Die begehrten roten Früchte aus der Region werden an entzückenden kleinen erdbeerigen Ständen verkauft und diese Stände haben am Abend, wenn wir nach der Arbeit einkaufen gehen, leider schon geschlossen. Deshalb ist es sinnvoll die Erdbeeren vor der Arbeit zu kaufen. Da haben wir aber ein weiteres Problem: Zu dieser frühen Stunden ist mein wundervoller Ehemann noch im Halbschlaf, er kann dann zwar Auto fahren, zur Arbeit gehen und programmieren (seiner Aussage nach wird das direkt vom Rückenmark gesteuert und läuft also automatisch ab), aber an Erdbeeren denken ist dann doch eine recht große Herausforderung.


Mit diesen Zettelchen versuche ich also ihn zu unterstützen, damit sein empfindlicher Denkapparat sanfte Anstöße bekommt und am Abend mit Erdbeeren fachgerecht genährt werden kann:

Einer der ersten Zettelchen sah so aus. 




Der Erfolg eines solchen Zettels an der Haustür ist eher mäßig, er wird leicht übersehen und so kommt es also nicht immer zu dem gewünschten Ergebnis und wir blieben mitunter Erdbeerenlos. Also versuchte ich den nächsten Erinnerungszettel etwas netter zu gestalten:


Ein solcher Zettel führt durchaus schon zu besseren Ergebnissen, aber so richtig überzeugend war es noch nicht, die Erdbeerausbeute war gering. Ich versuchte einen "Niedlichfaktor" einzubringen um den Spieltrieb meines Mannes anzuregen - denn auch wenn Männer das so gern verneinen: Auch sie sind empfänglich für niedliche Dinge und putzige Bildchen.


Dieser Zettel war allerdings ein totaler Reinfall - keine Erdbeeren am Abend, obwohl der Ehemann am Morgen bemerkte, dass der Zettel recht putzig ist. Ich überlegte mir eine neue Strategie - was ist ein weiterer wichtiger Trieb beim Mann gleich nach dem Spieltrieb? Ganz genau - der ;) Also suchte ich nach etwas, mit dem ich ein wenig Zweideutig werden konnte und wurde fündig. Da ich nur über einen Schwarz/Weißdrucker verfüge, waren alle Bilder bis dato farblos, auch das wolle ich ändern, denn eine Signalfarbe kann ja nicht schaden, also kramte ich auch meinen Faber-Castell Bundstiftkasten hervor und fing an die Sache bunter zu gestalten.


Nungut und ja, die Botschaft kam schon irgendwie an, es gab auch Erdbeeren am Abend, aber der beste Ehemann von allen war nicht wirklich begeistert. Er fand diese kleine Beere eher irritierend und beängstigend und die Botschaft dazu führte zu nicht ganz so positivem Kopfkino. Also dachte ich weiter darüber nach, wie ich die einfachen Triebe eines Mannes dazu nutzen könnte an Erdbeeren zu denken und das Ergebnis war der folgende Zettel:

Diese hübsche barbusige Maid die so verträumt an Erdbeeren nuckelt brachte meinen Ehemann durchaus auf Gedanken. Er hatte zwar nun nicht unbedingt das Kaufen von Erdbeeren im Sinn, überraschenderweise hatten diese Gedanken letztlich so überhaupt nichts mit Erdbeeren zu tun - aber trotzdem waren sie erfreulich. Erdbeeren gabs am Abend auch. Ich versuchen nun beides zu kombinieren: Der Ehemann soll Erdbeeren kaufen und nette Gedanken haben die wir dann gemeinsam am Abend weiter denken können und so gab es heute diesen Erinnerungszettel.


Ich weiß bereits, dass er an Erdbeeren gedacht hat, sogar daran mir welche zum Marmeladekochen zu kaufen, der rief nämlich vom Stand aus an um mich zu fragen wie viele Einkocherdbeeren ich haben möchte. Ok, also das hat geklappt, er denkt beim Anblick eines solchen Bildes an Erdbeeren. Mal sehen, woran er noch so denkt. Allerdings habe ich auch ein bisschen Angst, dass die Sache Pawlowsche Nebeneffekte erzielt, ich fände es vielleicht doch zu anstrengend, wenn mein Ehemann jedes Mal beim Anblick von Erdbeeren auf andere Gedanken kommt. Mein nächster Zettel wird also vielleicht doch eher andere Instinkte des Mannes ansprechen - nur welche? Falls ihr Ideen habt, nur her damit.

5 Kommentare:

  1. Sehr genial, ich hab grad so gelacht!

    Leider habe ich keine Idee, aber wenn du eine hast... BITTE zeig sie uns *lach*

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  2. Wunderbar :D

    Kann man mit der männlichen Monstervorliebe was anfangen? Oder sind Frankenerdbeere und Zombeere zu eklig?

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  3. Ich glaube den letzten Zettel werde ich erst einmal recyceln - es gab 3,5 kg Erdbeeren und einen sehr "romantischen" Abend. Also der Zettel war wirklich die Wucht ;)
    Sollte das mit den romantischen Anwandlungen im Zusammenhang mit Erdbeeren überhand nehmen, werde ich wohl auf Silkes Vorschlag zurück kommen und es mit Zombären versuchen ;)

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  4. Der nächste Schritt der Konditionierung ist eingeleitet - heute Morgen war nur eine hübsche, barbusige Maid auf dem Zettel (mit dezent rot eingefärbten Nippeln) und darunter stand: Was fehlt auf dem Bild? Genau, kauf Erdbeeren. Nun bin ich wirklich gespannt, ob das klappt ;)

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  5. Erdbeeren gabs nun lange nicht mehr, aber häufiger, wenn mein Mann mir an bestimmte Körperstellen fasst, sagt er leise "hmmmm Erdbeeren"... Sollte ich mir Sorgen machen?

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