Ich wohne in Norddeutschland, in
Osnabrück. Früher wohnte ich noch weiter nördlich, in Bremen –
ich bin also Kummer gewöhnt.
In Osnabrück kommt es ganz besonders dicke und vor allem nass, nämlich in Form von dicken Tropfen und zwar immer von Oben. Das
liegt daran, dass Osnabrück von Hügeln umgeben ist die dafür
Sorgen, dass alle Wolken schön hier drin bleiben. Gemeinerweise
lassen sie aber auch alle Wolken erst einmal rein und dann kommen sie
nicht mehr raus und das nervt die Wolken und darum heulen und jammern
sie rum und dann wird es nass. Es ist aber nicht immer nass, manchmal
ist es auch kalt und nass, so wie jetzt. Dabei ist es dann auch grau,
grau, grau und grau und nieselig und kalt und nass. So ist es in
Osnabrück … und in Niedersachsen. Ich bin davon überzeugt, dass
wir Osnabrück auch die nächste Sintflut ohne größere Probleme
überleben werden, denn ich vermute, dass wir alle ohnehin schon
Anlagen für Kiemen in uns tragen, das hat jeder Norddeutsche und
sobald die Erderwärmung die Polkappen abschmilzt werden wir einfach
Kiemen kriegen und unter Wasser leben, wir leben ja fast schon unter
Wasser und so wird es bleiben.
Aber Norddeutschland ist nicht nur
kalt, nass, grau und rauh, nein, es hat mehr zu bieten. Wenn man
Urlaub an der Küste macht, dann kann man Nachts nicht schlafen.
Nicht wegen dem rauen Wind, nicht wegen den blökenden Schafen auf
dem Deich, nicht wegen dem prasselndem Regen, den Blitzen, dem
Donnern – nein der wahre Grund sind die Kühe. Ganz Norddeutschland
ist übersät mit Kühen und die tun das, was sie am besten können
(neben Milch geben und Gras wiederkäuen) – sie muhen und
das tun sie ständig, rund um die Uhr und laut und nervig und kuhig.
Norddeutschland hat noch mehr zu
bieten, die Menschen hier sind ausgesprochen frostig
freundlich und redseelig. Sie kriegen mitunter ganze Sätze zusammen,
vor allem, wenn sie über das Wetter reden, da hört man dann schon
mal: „Jo, sieht nach Regen aus“. Ansonsten beschränkt sich der
Norddeutsche darauf zu jeder Tageszeig „Moin“ zu rufen, wenn er
jemanden trifft und „Tschüs“ gleich danach, selten kommt
dazwischen kommt noch ein Satz, meist über das Wetter. Wenn man sie
um etwas bittet, dann sagen sie „Jo“ und bleiben dabei wie
angewurzelt stehen, ob sie der Bitte nachkommen oder nicht wird durch
das Jo nicht ganz klar, denn das kann beides bedeuten, man muss dann
einfach abwarten was passiert – und warten – und warten – und
warten. Irgendwann wird etwas passieren, was auch immer das sein mag,
vermutlich fängt es an zu regnen.
Tiere hat es hier auch, neben den Kühen gibt es Schafe und Hühner und Möwen, Möwen gibt es hier unzählige und zwar überall. Sogar im Binnenland gibt es massenhaft Möwen, ihnen reicht eine Pfütze um zu deklarieren: „Das ist Küste, hier bin ich“. Möwen sind laut, scheißen über all hin und nerven mehr als Tauben.
Ich liebe Niedersachsen und Norddeutschland.
Die Liebe strahlt einem aus diesem Artikel entgegen ;) Aber das Wetter ist echt n Witz, oder? Der letzte Sommer war ja schon ne Katastrophe, soll das dieses Jahr so weiter gehen? Wollte doch Erdbeeren pflücken...am Ende brauch ich dafür nen Schnorchel...
AntwortenLöschen*schauder* und gleich muss ich auch noch raus... um so lustige Dinge zu tun wie Nachhilfe geben. Meh.
Meckern scheint geholfen zu haben. Hier regnets mal ausnahmsweise nicht gleich beim Aufstehen.
AntwortenLöschenAnsonsten: Nette Zusammenfassung vom Leben in Niedersachsen, dem habe ich nichts hinzuzufügen außer: Jo, so isses! ;)