22 Juli 2013

Artemienkrimi

Aus der Rubrik:
"Das Leben findet einen Weg" (sagt Ian Malcolm zu John Hammond in Jurassic Park bedeutungsschwanger, bevor es richtig rund geht - sowie hier?)


Vor einigen Monaten las ich im Anzeigenblättchen vom Fressnapf, dass sie lebende Artemien im Angebot haben. Das macht mich eigentlich recht unglücklich, denn da werden die armen Tiere als Lebendfutter in kleine Tütchen gesteckt und direkt nach dem Kauf verfüttert. Ein schauriger Gedanke. Bekanntermaßen liebe ich diese kleinen Viecher, aber irgendwie ist es mir nie gelungen, eine gesunde und sich fortpflanzende Population zu halten. Zwar haben die Tiere immer ein oder zwei Generationen lang gelebt, aber dann legten sie immer nur noch Dauereier und starben aus :(

Schnell beschloss ich, dass ein Tütchen der Artemien überleben sollte und richtete mein kleines 5 l Glas für die Tierchen ein (für alle Tierschützer - Artemien sind wirbellose, winzige Lebewesen, die weder wahr nehmen, dass ihr Glas rund ist, noch überhaupt viel Platz brauchen, 5 l ist für die schon sehr viel - mehr Informationen bekommt ihr hier: Artemia & Co).

Am nächsten Tag schon brachte der beste Ehemann von allen am Abend die kleinen Wusler mit und sie zogen in ihr kleines, salziges Reich:


Die älteren Artemien lebten nur einige Tage, die jüngeren Wochen, aber sie bekamen keine lebenden Babys und legten wieder nur Dauereier. Nach einigen Wochen war das Glas also leer und ich frustriert. Aus absoluter Faulheit habe ich es nicht gleich sauber gemacht und weg gestellt... denn auch ohne Artemien ist es ja eigentlich recht dekorativ. Als das Wasser dann aber zunehmend grüner und trüber wurde und oben Blasen warf und die Algen sich durch die Wärme massiv vermehrten wollte ich das Glas dann doch mal langsam reinigen - und wurde überrascht: Eine kleine Artemie schwamm tapfer und relativ munter durch die grüne Brühe. Problem: Eigentlich ist es viel zu schmutzig für das Tier, aber wie reinige ich es, ohne ihr zu schaden, da sie ja offensichtlich in dem Milieu ganz gut zurecht kam? Also habe ich es einfach so gelassen, habe nur Wasser nachgefüllt weil viel verdunstet war und lies das Kind schwimmen. Mittlerweile ist sie eine sehr große und eiertragende Artemie und es tat mir richtig leid, dass sie keinen Partner hat mit dem sie...  naja die Eier halt befruchten kann. Aber dann, vor einigen Tagen, entdeckte ich eine zweite Artemie, noch klein, aber tapfer am Wachsen. Heute nun hat diese Artemie sich gehäutet und ihr Geschlecht preis gegeben: Es ist ein Junge! 

Wir haben nun also: Ein olles veralgtes Glas, eine Mädchenartemie und eine Jungenartemie... was wird daraus wohl werden????

So schaut es aus, leider unscharf, aber Mamaartemie ist gut zu erkennen:

Es bleibt spannend. Für meinen nächsten Artemienversuch habe ich mir nun ein neues Aquarium besorgt, 9 l und mit gut zu reinigenden Flächen (also ein normales rechteckiges Aquarium, das aber gut auf die Fensterbank passt). Mal sehen wie es damit läuft... soll ich es wagen die beiden Artemien darin umzuziehen? Was meint ihr?

2 Kommentare:

  1. Hmm, wahrscheinlich knibbelt da beim Fressnapf ein Praktikant alte Yps-Hefte auf und das Resultat wird dann verkauft. Das würde zumindest die durchwachsenen Ergebnisse erklären...

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  2. Lach, die neuen Ypshefte brachten jedenfalls auch keinen nennenswerten Erfolg. Meine beiden Artemien hängen übrigens seit Tagen zusammen (das arme Mädel muss diesen Kerl die ganze Zeit hinter sich her schleppen). Ich bin echt gespannt, ob was dabei raus kommt. Das neue Aquarium steht eigentlich bereit und ich wollte austauschen, aber ich mag die "Liebenden" nicht so recht stören...

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